700 Jahre Bannewitz - Musical "Die Chinesische Nachtigall"
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Wie schon Dresden bei seiner 800-Jahr-Feier (siehe hier)
bekommt auch Bannewitz zum 700-jährigen Jubiläum ohne
Quohrener Unterstützung keine fetzige Party zustande. Daher wurde
am 7. und am 8. Mai 2011 nachgeholfen: Am Samstag erleben wir nach
sechsmonatiger Vorbereitung unter Jana's musikalischer Leitung die
Premiere des von der Musik-, Tanz- und
Kunstschule Bannewitz aufgeführten Musical "Die Chinesische
Nachtigall" und der größere Teil der Familie leistete
entscheidende Beiträge zur musikalischen Ausführung.
Die bäste Bänd der Wält...
Das hier ist Muli-Nechs, der
Kaiserliche Gemüsehexler. Nach eigenem Bekunden haßt er
Gemüse, weshalb es ihm neurotisches Vergnügen bereitet,
darauf herumzuhacken - wozu sich ihm wohl auch reichlich
Gelegenheit bietet. Auf diese Art permanent beglückt trägt er
dennoch einige Klagen bezogen auf die Arbeitsbedingungen vor - Jammern
auf hohem Niveau. - Moulinex meldete übrigens am 11. September
2001 Konkurs an, siehe hier.
Das ist nicht der Wurstfachverkäuf- sondern der Kaiserliche Haushofmeisterin.
Der Herr Kaiser (15) und einige
Minister; letztere in Doppelrollen, ersterer mit gravierendem Einschlag
sächsischen Dialekts. Aber China und Sachsen eint ja nicht zuletzt
die kulturhistorisch prachtvolle Rolle ihrer Monarchien.
Dies ist die Nachtigall, unschwer zu erkennen. Sie singt tatsächlich sehr schön.
Muli-Nechs unterstützt den
Haushofmeisterin durch die Beschaffung einer original Chinesischen
Nachtigall (Zitat Kaiser: "Bringt mir das... Vogel!") auf gefahrvollen
Wegen. Lohn der Angst: schnöde Dollars, davon hat China bzw. der
Kaiser ja genug.
Die Nachtigall wird im Palast weggesperrt und per ordre de Kaiser zum Zwitschern verdonnert.
Nachdem nun alles so schön sein könnte nahen martialische Soldaten...
...und der Herrscher von China
bekommt lieben Besuch von seiner Cousine, der <Posten habe ich
vergessen> von Hong Kong. Wie man sieht, kommt es prompt zu
Verwicklungen. Im
Libretto ging es hier ursprünglich um Japaner und die Sippschaft
kam nicht gut weg, angesichts der dortigen Nöte in der
jüngeren
Vergangenheit wurde der Spott jedoch transloziert.
Eine der drei eingesetzten Tanzgruppen auf der Ersatzbank. Im Vordergrund ein Gullydeckel.
Aus Hong Kong werden in der Folge
mechanische Nachtigallen en gros geliefert und im Anschluß die
Features von natürlichen und künstlichen Exemplaren
gegeneinander abgewogen. Da Kaiser ja grundsätzlich Einfaltspinsel
sind obsiegt selbstverständlich letztlich das Modell zum Aufziehen - die andere ward verjagt.
Imperatore emotivo.
Plötzlich taucht eine
"Vorstandsvorsitzende" auf, wenn ich recht erinnere diejenige der
Herstellerfirma der Nachtigallen. Das originelle Moment daran entzog
sich mir.
Die Cousine und ihr Walkman brachten das neurotische Persönlichkeitsprofil der Rolle recht überzeugend 'rüber'.
Auf die kleine, mechanische
Nachtigall Theresa (2. v. l.) war die Wahl des Kaisers gefallen. Bei
ihr handelt es sich übrigens um eine Kindergartengespielin
von Heinrich aus den ganz frühen Tagen.
Apropos: Im Hintergrund Heinrich am Schlagwerk. Vorn Antonia, eine Hälfte des Duos "Cheng & Chang"...
...das die wenigen Umbaupausen kurzweilig ausgestaltete.
Die wenigen Pausen in der Musik nutzt der Fritz zum Herumkauen auf der Schnecke.
Es kommt, wie es kommen muß:
Der Kaiser wird natürlich binnen kurzer Frist mangels
natürlichen Nachtigallengezwitschers sterbenskrank. Die
Ärzteschaft rückt an, aber es kommt, wie es kommen muß:
Abgesehen von alternativen Heilverfahren hilft da natürlich alles
nix...
...und der Monarch wird zum Fall
für den Schnitter, der wegen des schönen Wetters singend und
Flöte spielend sogleich in Erscheinung tritt, umschwoben von der
Weißen und der Schwarzen Todin. Die betapezierten
Notenständer hielt ich für Deko, fand aber ganz lustig, als
sich beim Abbauen herausstellte, daß aus dem Blickwinkel des
Publikums nicht sichtbar dort sicherheitshalber der Herr Tod bei
Bedarf seinen Text checken kann. Nachvollziehbar, denn da sollte jedes
Wort sitzen, der wird am Ende auch nicht wegen Vertragsbruchs oder
Plagiaterie verklagt werden wollen...
Angesichts der Überzahl der TodInnen wirft selbst ein Kaiser wie zu erwarten ist relativ schnell hin...
...aber der graue Vogel kommt
dazwischen, erinnert den Flötenvirtuosen wahrscheinlich an alte
Zeiten und dann kommt die
Sache weil-Du-mich-aus-der-Flasche-befreit-hast-hast-Du-einen-Wunsch-frei
und so weiter. Das Ende und die Moralen sind klar: Auch der
Sensenmann ist ein Ästhet und im Grunde seines Herzens alles
andere als unnachgiebig und deutsche Autos sind die besten laut
Pannenstatistik des ADAC - "Botschaften von alttestamentarischer Wucht"
(WELT.de).
Gruppenfoto vom Finale, dazu gab's ein BestOf-Medley von der im Bild nicht sichtbaren Band und keine Ovationen im Gleichtakt. Tontechnik, das sei erwähnt: Frieder Zimmermann.
Foto: Ahmed Mesgarha
Drei Ladies vom Grill (v.l.): Jana Mesgarha (Choreographie), Jana Köbsch (musikalische Leitung) und Regie-na Felber (Regie und Texte).
Foto: Ahmed Mesgarha
backstage-Foto von einem Traum in Rot: Jana und ihre Tänzerinnen.
Am Festtag drauf stand noch ein
Festumzug auf dem Festprogramm, den Heinrich festliche Melodien
spielend und auf diesem Festlaster sitzend absolviert. Die Worte
'Festpreis' und 'Festplatte' konnte ich hier nicht sinnvoll
unterbringen.
Hier residiert die Blechabteilung...
...und da ganz hinten bläst Heinrich.
Sein Trompetenlehrer Herr Schöne hat bei dem auch am Sonntag schönen Wetter beste Laune - wie ja eigentlich immer.
Hier bläst er mal nicht, der Heinz.
Für Heinrich zur besonderen Anschauung: So sieht ein ordentlich geputztes Instrument aus.
Festumzug in Bannewitz: Ganz großer Bahnhof.
Weitere MitgliederInnen des Jugendblasorchesters, einen Video-Eindruck gibt's hier.
Der Schlagzeuger des Orchesters. Beat muß schon sein und ist eben nicht durch Umtata zu ersetzen.
Wiedererkannt? Richtig, der Herr Tod ganz privat bzw. Herr Rose.
Die Leiterin der MTK Bannewitz, Frau Werner.
In der Bildmitte Jana Mesgarha, hier als Tanzlehrerin und darüber hinaus
beispielsweise auch die Mutter von "Cheng" und "Chang", siehe oben.
Jene wiesen bei der Abmoderation des Musical stolz darauf hin,
daß ihre Mama auch für die "Geographie" zuständig
gewesen sei...
Bei dem zwei Stunden dauernden Rundkurs wurde nicht wirklich ununterbrochen gespielt.
Hört, hört: Der Musikverein unterhält auch eine Bauchtanzgruppe. Die Bäuche der ambitionierten Mitgliederinnen bleiben hier dummerweise verdeckt.
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zuletzt aktualisiert: 18. Mai 2011